Symbol der Liebe – eine kurze Geschichte der Eheringe
Trauringe als Zeichen der Bindung
Der Ehering oder Trauring symbolisiert für uns dank seiner Form die Unendlichkeit und durch sein gewähltes Material die Beständigkeit der Liebe. Schon im alten Ägypten und Rom trugen Ehefrauen einen geschmiedeten Eisenring, um ihre Bindung nach außen zu tragen. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, eben jenen Ring am vorletzten Finger der linken Hand, heute sogar als Ringfinger bekannt, zu tragen. Denn damals herrschte die Vorstellung, dass genau durch diesen Finger eine besondere Ader, die sogenannte Vena amoris – Liebesader – direkt zum Herzen führe. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern hat sich in Deutschland inzwischen das Tragen des Trauringes an der rechten, statt der linken Hand etabliert.
Ring mit besonderer Botschaft
Während heute in Eheringen oft der Name des Partners und das Datum der Verbindung verewigt sind, fanden sich früher deutliche lyrischere Botschaften in ihnen. So ließ sich im antiken Rom oft übersetzt die Inschrift „Du hast meiner Liebe Pfand“ finden. Das Tragen eines Eheringes steht für die versprochene Treue zueinander und ist seit dem 13. Jahrhundert ein fester Bestandteil des Traurituals. Da das Versprechen der Treue gegenseitig ist, tragen heute in der Regel beide Partner einen ähnlichen Ring mit identischer, oft auch personalisierter Gravur.
Formen der Liebe
Neben der runden, die Ewigkeit symbolisierenden Form, wurden auch andere Gestaltungsmittel zur Darstellung der liebenden Verbindung genutzt. Dank archäologischer Funde weiß man heute, dass es schon im 2. Jahrhundert vor Christus Ringe in Form von ineinander verschränkten Händen gab. Eine andere oft genutzte Gestaltungsart im Laufe der Geschichte war das Formen eines Rings aus zwei miteinander verwundenden Bändern, die sich auch bis heute gehalten hat. Im Judentum steckt sich das liebende Paar für den Tag der Hochzeit sogar ganz besonders geformte Zeremonie-Ringe an, die die Form eines Tempels als Schmuck tragen. Doch auch das Material für Trauringe wird aufgrund seiner bedeutsamen Beständigkeit ausgewählt, weswegen beispielsweise Holzringe als Eheringe eher unüblich sind, da sie zu bald an Stabilität verlieren könnten. Und Stabilität ist doch erst das, was die Liebe zu etwas Langfristigem macht.
Moderne Eheringe
Dank der modernen Fertigungstechniken lassen sich heute auch Edelmetalle wie Weißgold und sogar Platin in einzigartige Trauringe verwandeln. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, dass sich die Ringe der beiden Partner stark ähneln, ohne völlig identisch zu sein. Oft unterscheiden sie sich daher in Dicke und Anzahl der Schmucksteine, während das Grunddesign gleich bleibt. Obwohl zu Beginn des letzten Jahrhunderts noch zumeist goldene Eheringe gewählt wurden, geht der Trend heute in die Richtung von kühleren Farben oder gar farbigen Ringen. Doch die Symbolik der Trauringe hat sich unabhängig von Gestaltung und Verarbeitung über Jahrtausende gehalten – eine nicht endende Zuneigung und Treue, die Liebende als tägliches Zeichen und für alle sichtbar bei sich tragen.
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